Beim Standesamt (Gelddruckerei Teil 1)

Die Beglaubigung der korrekten Übersetzung war ja eigentlich ein Kinderspiel. Was nun folgt ist komplexer…

Freitags die Übersetzungsbeglaubigung abgeholt und Montag schon auf dem Standesamt. Die Standesbeamtin wusste ja was auf sie zukommen würde. Also, die ganzen Unterlagen zum Standesamt gebracht und am Freitag den Termin für das Aufgebot bekommen.

Freitag: Also schick gemacht und um neun Uhr pünktlich auf dem Standesamt erschienen. Dann kam die nächste Überraschung.

Die Standesbeamtin hat die Dokumente welche für das Oberlandesgericht in München relevant sind gescannt und zum Vorprüfung per E-Mail dorthin geschickt. Dabei viel auf, dass das im Haushaltsregisterbuch immer noch der Status „verheiratet“ eingetragen war. Das gibt Probleme. Das Haushaltsregiserbuch wird in China nur noch sehr selten verwendet. Alle relevanten Daten sind bereits online hinterlegt und jederzeit abrufbar. Daher das Versäumnis den Familienstatus zu aktualisieren. Mit der Standesbeamtin kann man nicht diskutieren, da sie nicht das Oberlandesgericht ist. Von dessen Entscheidung hängt alles ab.

Also erst mal bezahlt. Kosten der Anmeldung zur Eheschließung sind 55 Euro. Befreiung zur Beibringung einer Ledigkeitsbescheinigung sind 30 Euro. Anerkennung der ausländischen Scheidung beim Oberlandesgericht in München kostet 40 Euro. Also in Summe hat der Spaß 125 Euro gekostet. Alles insgesamt eine ziemliche Unverschämtheit und eine legale Art Geld zu drucken. Dann kommen noch die Kosten des Oberlandesgerichtes hinzu. Das sind 100 bis 305 Euro nach Einkommen berechnet. Später will das Standesamt noch mal Geld kassieren, denn DongMei muss vor der Eheschließung angehört werden. Warum haben wir nicht einfach in Dänemark geheiratet?

China ist eines der modernsten und mächtigsten Länder der Welt. Das Land wird aber noch immer wie der Senegal oder die Republik Sierra Leone behandelt. Chinesen scheinen ja generell Wirtschaftsflüchtlinge oder Trickbetrüger zu sein und werden von den Behörden auch entsprechend honoriert. Je mehr ich darüber nachdenke, umso übler wird mir.