Der Abreisekrimi …

Wir haben gedacht dass die Anreise schon schlimm gewesen ist, aber zu dem Zeitpunkt wussten wir nicht das die Abreise zu einem Krimi werden würde…

Wir wussten von Anfang an das irgendwann der Abschied kommen würde. Wir sind am 07. Juni am Frankfurter Flughafen angekommen und haben uns für eine Nacht im Marriott Hotel direkt am Terminal 1 des Flughafens ein Zimmer genommen.

Am Abend vor dem Abflug wollte ich DongMei direkt bei der Airline online einchecken um am nächsten Tag Zeit zu sparen. Verwundert war ich dass dies nicht zu funktionieren scheint. Es hieß immer dass das Ticket nicht bekannt sei. In letzter Konsequenz habe ich bei „Fluege.de“ angerufen und mich erkundigt was los sei. Der Berater am Telefon war sehr freundlich, aber er sagte mir unmissverständlich, dass der Rückflug verfallen sei. Es lief mir kalt den Rücken runter. Was jetzt? Ich fragte den Berater ob noch Plätze für den Flug am 08. Juni verfügbar seien. Er sagte er könne mir einen Platz in der Maschine buchen, jedoch würde das 2.100 Euro kosten. Ich habe den Flug gebucht, denn sonst hätte es noch viel mehr Probleme gegeben.

Der Berater war sehr nett und hat richtig mit uns gefühlt. Danke an dieser Stelle noch einmal an den sehr guten Service von fluege.de !!

Nach diesem Erlebnis ging es zum Corona PCR-Test. Das verlief alles unproblematisch und wir hatten am selben Abend noch das negative Ergebnis bekommen (138 Euro). Nun konnte ja kaum noch was schiefgehen.

Die letzte letzte Nacht in Deutschland. Danke an dieser Stelle auch noch einmal an den Service des Marriott. Kein Zahnputzbecher auf dem Zimmer, kein Tee oder Kaffee, Minibar leer und nur der Wasserkocher allein war nicht so hilfreich. Auf Anfrage am nächsten Morgen hieß es lapidar dass wir uns hätten melden sollen und anschließend selbstverständlich die nötigen Utensilien bekommen hätten. Komisch, bei anderen Hotels war das aber anders.

Wir haben rechtzeitig aus dem Hotel ausgecheckt und sind zum Terminal 2 gegangen. Check-In gefunden und uns angestellt. Dann kamen wir an die Reihe. Der nächste Schock folgte. Bei jeder Einreise nach China musste man schon vor dem Boarding einen grünen QR-Code bei der Botschaft anfordern. Den hatten wir natürlich nicht. Man sagte uns das ein PCR-Test nicht ausreichend sein, sondern zudem ein Antigen-Test aus venösem Blut gemacht werden müsse. Panik stieg langsam bei uns beiden auf.

Das eigenartige, aber in unserer Situation auch das hilfreiche ist, dass sich in Corona Zeiten neue Einnahmequellen für Menschen an Flughäfen auftun. Eine Chinesische junge Frau hat sich anscheinend darauf spezialisiert Landsleuten am Flughafen mit den recht komplizierten Check-In Prozeduren zu helfen. Sie verlangt 60 Euro und hilft bei den Prozeduren. Zudem hat sie auch Hotline Nummern zur Chinesischen Botschaft in Berlin. Sie sagte uns dass es im Flughafen eine Klinik gäbe die den Antigen-Test macht. Wir also raus aus dem Terminal und in ein Taxi dass uns zum Terminal 1 brachte. Zeit ist nun alles was zählt (3 Stunden vor Boarding).

In der Klinik angekommen ging alles überraschend schnell. Nur sagte man uns dass das Testergebnis bis zu 3 Stunden dauern kann. Diese Zeit hatten wir auf gar keinen Fall. Ich erklärte dem Personal unsere Situation und schwups, wir hatten das Ergebnis innerhalb von 10 Minuten. Geht doch!! (110 Euro).

Zurück zum Terminal gehetzt. Diesmal ohne Taxi. Am Terminal angekommen wartete bereits die besagte Frau auf uns. Das Check-In bei der chinesischen Botschaft funktioniert nur über eine spezielle WeChat App. Die App verlangte verschiedene Unterlagen:

  • PCR-Test Ergebnis
  • Antigen Test Ergebnis
  • Foto des Reisepasses
  • Foto mit Reisepass und Person
  • Foto vom Visum
  • Beweis des Flugtickets

Nun ja, alles hingeschickt, aber der QR-Code wurde nicht grün (20 Minuten vor Schließung des Check-In). Die Frau welche uns half, rief mehrere male bei der Botschaft an. Mittagspause!!! Dann endlich nach vielen Versuchen eine Person am anderen Ende des Telefons. 10 Minuten später wurde der QR-Code grün. Zum Check-In und endlich der ersehnte Boarding-Pass. Die Frau bezahlt und sich bedankt, denn die war wirklich ein Engel.

Anschließend sind wir zum Sicherheits-Check und der Ausreisekontrolle. Wir konnten uns nur sehr kurz umarmen. Dann sah ich DongMei verschwinden. Nun war ich wieder alleine…..

DongMei betrat als letzte den Flieger nach Shanghai…