Ausländerbehörde Teil 1 und Teil 2

Behördengänge in Deutschland können schon etwas besonderes sein. In großen Städten und auch auf dem Lande …

Wir hatten uns von Anfang an vorgenommen die entsprechenden Behörden mit einzubeziehen. So auch die Ausländerbehörde.

Die Ausländerbehörde ist aus dem Grund wichtig, weil diese auf jeden Fall von dem deutschen Konsulat kontaktiert werden wird und Erkundigungen eingeholt werden ob es irgendetwas gibt was gegen eine Einreise nach Deutschland spricht. Von daher ist es wichtig dass diese schon einmal ein Gesicht zu einer Fallakte bekommen.

Die Ausländerbehörden sind auch für das ausstellen einer sogenannten Verpflichtungserklärung zuständig. Das ist Teil 1 der Geschichte.

Den Mietvertrag und die drei letzten Gehaltsabrechnungen im Gepäck machte ich mich nach vorheriger Terminabsprache auf den Weg zur Ausländerbehörde. Wartezeit gleich Null. Das ist der entscheidende Vorteil wenn man provinziell lebt. Der Nachteil ist, dass die Menschen die dort arbeiten auch etwas provinziell sind.

Irgendwie ist der Altersdurchschnitt dieser Ausländerbehörde U-30. Die haben bestimmt viel Erfahrung mit menschlichen Schicksalen und nutzen ihre auferlegten Ermessensspielräume voll aus. So der Wunschgedanke!

Die junge Dame nahm meine Unterlagen lächelnd entgegen und lächelte auch noch als sie sagte das mein Gehalt für diese Art der Verpflichtungserklärung zum Heiratszweck wahrscheinlich nicht ausreichen würde. Ich wurde blass und fing an zu schwitzen. Das Visum rückte ganz plötzlich in weite Ferne. Sie fügte hinzu, dass sie das mit einem weiteren jungen Kollegen abstimmen müsse. Nach einer gefühlten Ewigkeit kam sie wieder lächelnd zurück und offenbarte lächelnd dass mein Gehalt wohl doch ausreichend sei um zwei Menschen zu ernähren. Noch schnell 29 Euro bezahlt und Verpflichtungserklärung in der Tasche.

Nächster Tag Ausländerbehörde Teil 2.

Wie schon bei Teil 1 erwähnt sind die Mitarbeiter der Ausländerbehörde im Durchschnitt weit U-30. So auch der junge Mann mit dem ich zuvor einen Termin vereinbart hatte. Es war irgendwie wie man sich einen Besuch im Gefängnis vorstellt. Die Security will zunächst einen Ausweis sehen bevor man das Gebäude auch nur betreten darf. Fehlte nur noch die Leibesvisitation. Dann endlich bekam ich Audienz. Es war ein junger Mann, vielleicht Mitte zwanzig, der hinter einer Glasscheibe saß und seine Hände über ein Gesetzbuch gefaltet hatte. Auch hier wieder das Lächeln. Ich weiß nicht ob das Permanentlächeln Einstellungsvorraussetzung gewesen ist. Ich hatte ihm meine Geschichte erzählt und ihm gesagt dass er in Kürze Kontakt zum deutschen Konsulat Kanton bekäme. Er nickte und lächelte. Nun, den Weg zur Ausländerbehörde hätte ich mir auch sparen können. Immerhin haben die nun eine Geschichte und ein Gesicht zu einer Fallakte. Ich verabschiedete mich und war froh wie ich da wieder raus war. Die Security Person musterte mich ein letztes mal. Vielen Dank Ausländerbehörde Dingolfing- Landau.