Der Krimi nahm kein Ende …
Chinesische Grenzbeamte sind in Krisensituation scheinbar angehalten ihren Landsleuten die Ausreise so anstrengend wie nur möglich zu gestalten.
Dong Mei musste um 13:00 Uhr aus dem Hotel auschecken und noch neun Stunden am Flughafen verbringen bis das Boarding begann. Sie wollte ihr Gepäck einchecken und der Beamte, im Moment scheint dort ausschließlich Personal eingesetzt zu werden das sich mit Schikanen auskennt, hat gemeint das Papiere zur Ausreise fehlen würden. Es war eine handschriftliche Einladung von mir. Also, schnell eine Einladung geschrieben und fotografiert. Ein zweiter Beamter kam hinzu und wollte noch eine Kopie meines Reisepasses und des Personalausweises sehen. Fotografiert und per WeChat zu DongMei geschickt. Ein dritter Grenzbeamter drückte ihr ein Formular in deutscher Sprache in die Hand bezüglich Einreise aus Corona Risikogebieten. Damit war Abu Dhabi gemeint. Ich bin mit ihr Punkt für Punkt beim ausfüllen durchgegangen. Die Zeit wurde zudem auch etwas knapp. Hatte ich schon erwähnt das Dong Mei weder Deutsch lesen noch schreiben kann? Für sie war es nie notwendig Deutsch zu lernen, da mein Chinesisch sehr gut ist. Ein vierter Grenzbeamter kam hinzu und meinte das sie ein Rückflugticket buchen müsse, denn sie hatte ja ihren Flug verpasst.
Ich habe mich hingesetzt und versucht einen Rückflug zu buchen. Meine Hoffnung schwand mehr und mehr dass ich Dong Mei jemals sehen würde. Die Buchung funktionierte nicht. Irgendetwas war mit der Kreditkarte nicht okay. Dreimal versucht, kein Rückflug. Dann kam plötzlich die alles entscheidende Nachricht: „Ich bin durch!“. Zunächst habe ich es nicht verstanden, aber dann zeigte sie mir ihre Boarding Pässe. Wie gut dass ich noch keinen Rückflug gebucht habe. Sie kam als letzter Passagier an Board. Später erfuhr ich dass sie den Chef der Grenzbeamten gesprochen hat. Der hat sie dann letztendlich ausreisen lassen.
Das letzte Selfie kam dann endlich aus dem Flugzeug nach Abu Dhabi. Mein Adrenalinpegel war hoch …